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Jeder weitsichtige Kommunalpolitiker macht sich Gedanken, wie seine Kommune den vielfältigen Herausforderungen im interkommunalen Wettbewerb angemessen begegnen und wie sie ihre Ressourcen für eine systematische Kommunalentwicklung nutzen kann. Eine Möglichkeit sind kulturelle Veranstaltungen, schließlch ziehen sie viele Besucher an. Dabei nutzen sie oft die Bühne, die historische Bauten und Anlagen ihnen bieten, manche finden auch einfach auf der grünen Wiese statt. Hier stellen wir mit der Stadt Trier ein gelungenes Beispiel vor.
Kultur: Das Erbe der Kommune Trier
Die 2.000 Jahre alte Stadt Trier mit ihren rund 110.000 Einwohnern hat mit ihrer Geschichte und den Bauten der alten Römer seit je eine Fülle von kulturellen Attraktionen zu bieten. Die römischen Baudenkmäler wie die Konstantin-Basilika, die Porta Nigra, das Amphitheater und die Thermen, aber auch der romanische Dom und die gotische Liebfrauenkirche zählen zum Trierer Kulturerbe, das seit 1986 als UNESCO-Welterbe geschützt ist.

Karl Marx als Aushängeschild
Seit sie sich zu dessen 200. Geburtstag (2018) um die Darstellung von Karl Marx als einem großen Sohn der Stadt bemüht, hat sich die Stadt Trier ein ganz neues Gästepotenzial erschlossen und weltweite Aufmerksamkeit gewonnen. Schon in den ersten 100 Tagen seit Eröffnung haben die Karl-Marx-Jubiläumsausstellungen rund 80.000 Besucher angezogen. Sie kommen aus der ganzen Welt: von Chile über Großbritannien, Italien, Polen und Russland bis China. Besonders beliebte Objekte sind das Geburtshaus sowie die Originalmanuskripte zum „Kapital“ und zum „Kommunistischen Manifest“ im Trierer Landesmuseum. Die Volksrepublik China hat der Stadt eine Marxstatue geschenkt, die trotz einiger Kritik auch öffentlich aufgestellt worden ist. Mit der Kunstausstellung „LebensWert Arbeit“ im Museum am Dom leistete sogar das Bistum Trier einen Beitrag zum Jubiläumsjahr; sie stellt die von Marx aufgeworfene Frage nach dem Verhältnis von Arbeit und Kapital in einen aktuellen Kontext.

Trier profitiert langfristig
Triers Kulturdezernent Thomas Schmitt begrüßt es, dass vor allem aufgrund der Ausstellungen viele zusätzliche Besucher aus dem Ausland in die Stadt kommen. „Dass ihre Erwartungen an ein hochkarätiges Ausstellungsprojekt erfüllt und mitunter übertroffen werden, ist auch ein großer Gewinn für die überregionale Wahrnehmung der Stadt Trier, die von diesem Erfolg langfristig profitiert.“
Mehr Informationen unter www.trier.de/kultur-freizeit
Weitere Beispiele zum Thema Kommunalentwicklung finden Sie in „Verwaltungsmanagement & Kommunalpolitik“.
Autor: WEKA-Redaktion
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